Teamentwicklung - ein Aufwand der sich lohnt!
(Ein Erfahrungsbericht aus Kundensicht von Richard Neff)
  

Nicht nur im Profifußball oder bei der Formel 1 sind Spitzenleistungen nur im Team möglich, sondern auch in der Industrie, der Dienstleistung oder im Handel sind bessere Erfolge durch Teamarbeit zu erzielen.

Ich habe vor einigen Jahren die Leitung eines Geschäftsbereichs in einem Konzernunternehmen übernommen, der europaweit mit 160 Mitarbeitern ein technisch kompliziertes Produkt vermarktete.

In den einzelnen Abteilungen gab es für die unterschiedlichsten Aufgaben hochspezialisierte Fachkräfte, die jeder für sich ausgezeichnete Arbeit leisteten. Die Kommunikation dieser Einzelkämpfer - selbst innerhalb der eigenen Abteilung - war jedoch völlig unzureichend. Viele kochten ihr eigenes Süppchen, ohne das wichtigste, nämlich die Interessen des Kunden, an die erste Stelle zu setzen. Durch mangelnde Kommunikation, Information und fehlenden Wissenstransfer sind viele vermeidbare Kosten angefallen. Aufgrund dieser Ausgangssituation war es erforderlich, eine völlig neue Organisationsform einzuführen.

Das Ergebnis war die Entwicklung von Produkt-Teams, in denen alle Dienstleistungen, von der ersten Anfrage der Vertriebseinheiten über Beschaffung, Beistellung, Disposition, Reparatur, Revision bis zur Verschrottung, durch ein kleines, schlagkräftiges Team erledigt werden.
Die Zielsetzung war eine schnelle, kundenorientierte und effiziente Auftragsabwicklung.

Nach intensiven Gesprächen mit den betroffenen Mitarbeitern standen viele dieser Neuorganisation mit großer Skepsis gegenüber. Ich hatte mich daher entschlossen, für die Umsetzung professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Diese externe Hilfe erfolgte in zwei Stufen:
1. Konzeptentwicklung für die Neuorganisation
2. Umsetzung der Neuorganisation

Für die Phase zwei ist die Wahl unter verschiedenen Anbietern auf das ISS gefallen. Bernd Glathe hatte das überzeugendste Konzept. Gemeinsam mit dem Management wurde das Roh-Konzept den ganz speziellen Anforderungen angepasst.

Die Zielsetzung war: ´Entwicklung und Förderung der Zusammenarbeit (Teamqualität) der Mitarbeiter in der neuen Struktur´.

Es wurde ein umfangreiches Programm entwickelt, in dem alle Mitarbeiter eingebunden waren. Je nach Funktion hat jeder Mitarbeiter an bis zu drei Trainingseinheiten von jeweils zwei Tagen teilgenommen. Bereits nach den ersten Trainingseinheiten war festzustellen, dass die Kommunikation besser wurde. Die ersten Gruppen berichteten über ihre Erfahrungen, was bei den anderen Neugierde erweckte. Während der gesamten Zeitdauer von zirka 18 Monaten war zu spüren, dass immer mehr Akzeptanz für die Neuorganisation aufgekommen ist. Am Ende der Maßnahme waren auch die meisten Skeptiker davon überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Die wichtigsten Ergebnisse aus der Teamentwicklung sind für mich:
  • Offene Kommunikation der Mitarbeiter untereinander und mit dem Management
  • Das gesamte Team steht für eine Sache
  • Konstruktive Besprechungen in den Teams und Arbeitsgruppen mit Agenda, Moderation, Zeitlimit und Ergebnisprotokoll
  • Wesentliche Verbesserung der Kommunikation mit den Vertriebseinheiten (Thema ´interner Kunde´)
  • Wissenstransfer in und zwischen den Teams
  • Verbesserung des Betriebsklimas
Der Erfolg einer solchen Maßnahme hängt in erster Linie davon ab, dass die gesamte Leitungsebene in das Teamtraining mit eingebunden ist und selbst vorlebt, was von den Mitarbeitern erwartet wird.

Ich muss aber auch feststellen, dass nach etwa zwei Jahren die Aufwärtskurve langsam wieder nach unten geht. Neue Mitarbeiter sind hinzugekommen, alte sind ausgeschieden. Damit der Erfolg nicht verwässert, ist es nun Zeit für ein Ergänzungstraining.

Es ist nun mal so - auch Champions müssen ständig im Training bleiben!